Tatort Paderborn

Ist der Sommer nicht wunderbar zu uns? Ich kann es bis auf die Unwetter, die es bisher im Jahr 2014 gab, gar nicht richtig glauben, wie viel Glück wir im Moment mit dem Wetter haben! Zum Glück ist es nicht immer ganz so heiß, so dass man sich draußen noch prima bewegen und somit etwas unternehmen kann. Genau das habe ich gestern gemacht. Ich war in meiner Heimatstadt Paderborn unterwegs und habe mir das Kunstprojekt „Tatort Paderborn“ angesehen. Vom 29. Mai bis zum 07. September 2014 könnt ihr euch in der Paderborner Innenstadt vereinzelte Kunstprojekte ansehen. Die einzelnen Stationen sind toll über die Paderborner Innenstadt und Fußgängerzone verteilt, so dass man einen richtig schönen Tag in unserer Stadt verbringen kann! Zwischendurch wird hier mal ein Eis gegessen, da mal in einem Geschäft gestöbert. Einfach richtig schön! Als ich mit Kamera gerüstet durch die Straßen gezogen bin, kam ich mir wie ein Touri in der eigenen Stadt vor, aber das war auch irgendwie witzig und ich habe die Stadt als ganz andere wahrgenommen. Es war ein kleines bisschen wie Urlaub. Ich denke an diesem Kunstprojekt kann sich die ein oder andere Fußgängerzone noch eine Scheibe abschneiden. Dank diesem Tag werde ich mir wohl jetzt öfter mal die Gegend ansehen. Man muss ja gar nicht immer unbedingt in die Ferne schweifen, oder? Bei Instagram hab ihr vielleicht schon das Bild von dem Pflaster in gold gesehen. Dort könnt ihr demnächst bestimmt noch weitere Beiträge zu diesem Phänomen in unserer Stadt bewundern. Das gehört auch zum Tatort Paderborn. Aber jetzt erzähle ich euch noch ein wenig zum Tatort Paderborn!

Tatort Paderborn besteht grob gesagt aus Stationen an denen man sich Kunstwerke von Künstlern aus Deutschland und dem umliegenden Ausland ansehen kann. Die Fußgängerzone soll für den Sommer 2014 entschleunigt werden, da es sich in den meisten Fußgängerzonen nur noch um die schnelle Beschaffung von Konsumgütern dreht. Die erste Station beginnt am Bahnhof, was für Besucher, die nicht in Paderborn wohnen sehr praktisch ist. Sie werden somit direkt mit einem Kunstwerk am Bahnhof empfangen. Es handelt sich um eine Skulptur in Apfelbaumform aus verzinktem Stahl in dem ein kleiner Apfelbaum heran wächst. Der Künstler Christian Hasucha aus Berlin möchte mit diesem Kunstwerk „später sein wird“ das Verhältnis von Raum und Zeit darstellen.

Weiter in der Stadt findet man im PQ, kurz für Paderquellgebiet, eine Skulptur aus Eisen und Aluminium. Die Skulptur mit dem Namen Cage besteht aus zwei Teilen, dieser ist der erste. Man sieht ein riesiges Skelett einer Schlange. Die Schlange ist in sich und mit sich selbst gefangen. Den zweiten Teil der Skulptur findet man in der Marienstraße, wo die betende Figur Muttergottes ihren Fuß auf ein Tier, welches einer Schlange ähnelt, setzt. Dieses Kunstwerk beschäftigt sich mit dem Thema Verführung und der moralischen Schwäche. Die Skulptur wurde von dem Künstler Huang Yong Ping aus China, nun in Paris lebend, erschaffen. Mir hat es sehr gut im PQ gefallen. Man kann sich an die Quellen in die Sonne setzen, das Leben genießen und die Skulptur bewundern.

Meine liebste Station ist am Theodorianum Gymnasium in der Nähe vom Rathaus. Dort wurde auf dem Vorplatz der Marktkirche eine Gartenlandschaft mit Hochbeeten angepflanzt. Man findet in verschiedenen hoch gebauten Holzkästen Kräuter, Rasen und Blumen. Da ich wie ihr wisst, ein Natur liebender Mensch bin und sofort mein Interesse geweckt ist, wenn ich irgendwo schöne Blumen oder Beete sehe. Es gefällt mir richtig gut, dass es in der Stadt neben dem PQ eine kleine grüne Oase gibt, in der man sich wohlfühlen kann. Dieses Kunstwerk nimmt den Gedanken des Urban Gardening auf, was so viel bedeutet, wie dass Nutzpflanzen in einen Lebensraum zurückkehren, aus dem sie einmal verdrängt wurden. Die Stelle ist in meinen Augen perfekt für dieses Projekt, da sich die Pflanzen super in den Platz einfügen und man sich fragt, warum es nicht noch mehr Pflanzen in dieser Art in unserer Fußgängerzone gibt. Sicherlich kostet das alles Geld und die Pflanzen müssen auch gepflegt werden, aber die Stadt würde einen ganzen Schwung neuer Lebensqualität erhalten. Die Installation namens Hortus Oblitus wurde von den Ooze Architects ins Leben gerufen.

Weitere Kunstwerke mit schaffenden Künstlern oder Künstlerinnen sind:

Wäschespinne von Benjamin Bergmann
White Elephant von Markus Ambach
Stadtvergoldung von Clea Stracke und Verena Seibt
CHAIRS to SHARE von Dorothee Golz
Donnerstag von M+M Martin De Mattia und Marc Weis
Sometimes von Silke Wagner
SLOe Tu dir Gutes von Dilettantin Produktionsbüro

Ich kann euch das Projekt Tatort Paderborn wirklich nur ans Herz legen! Bewegt euch aus der Hängematte oder vom Liegestuhl und nehmt euch ein paar Stunden Zeit um durch Paderborn zu schlendern und ein kleiner Teil von diesem Phänomen zu sein! Es wird bestimmt ein toller Tag! Wenn ihr ein bisschen was für Kultur und Kunst übrig habt, wird es euch bestimmt gefallen! Ich werde mich jetzt auf die Suche nach anderen tollen Veranstaltungen oder Ausstellungen für 2014 hier im Raum Paderborn und in der Umgebung machen. Ich bin jetzt angefixt und habe Bock auf Kunst und Kultur! Vor einigen Jahren war ich, was Kunst und Kultur betrifft aktiver, aber das ist ein wenig eingeschlafen.

Falls ihr noch Fragen zu dem Kunstprojekt haben solltet, schaut doch mal hier auf dem Blog von Tatort Paderborn. Dort findet ihr noch weitere Informationen und Beiträge zu den einzelnen Ideen. Ganz toll finde ich auch den Service der Tourguides in der Stadt, die einem gern etwas zu den Kunstwerken, den Künstlern oder Künstlerinnen sagen. Weiter gibt es in der Mediathek vom WDR auch einen Bericht zum Tatort Paderborn. Da könnt ihr schon einige Stationen des Kunstprojektes sehen. Die Broschüre habe ich übrigens aus der Touristeninformation in der Nähe vom Rathaus. Habt einen tollen Tag und ein kultiviertes 2014!