Hallo ihr lieben! Lange Zeit fehlte mir der Elan und die Muße, mich an meinen Schreibtisch zu setzen und einige Zeilen für den Blog zu schreiben. Das hatte unterschiedliche Gründe. Ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr mich weiterhin fleißig auf Bezauberndes-Leben.de besucht! Vor drei Wochen habe ich in Vietnam und Kambodscha meine Seele baumeln lassen und meine Akkus aufgeladen. Und von diesen unglaublich schönen, beeindruckenden und erlebnisreichen zwei Wochen möchte ich euch heute gern berichten. Da wir in den 14 Tagen insgesamt 9 Mal geflogen sind und dementsprechend viele Reiseziele hatten, werde ich unsere Reise auf zwei Posts aufteilen, damit ihr mir nicht nach der ersten Hälfte einnickert, haha!
Sooo genug geschnackt, jetzt geht´s los! Zu Beginn möchte ich euch sagen, dass ich Asien für mich persönlich lange Zeit nicht als potenzielles Reiseziel gesehen habe. Eine liebe Freundin von mir war ein Jahr lang in Beijing in China. Die Bilder von ihr waren alle sehr beeindruckend, aber so richtig gepackt hatte es mich nicht. Hinzu kommt, dass ich ein Angsthase bin. Im Prinzip habe ich immer und überall vor allem Angst. Keine Angst, die meine Knie schlottern lässt, aber ich glaube, ich bin allgemein einfach ein misstrauischer Typ. Von daher glaube ich, dass ich ein wenig ängstlich vor der Kultur der Asiaten war. Die Reisen, die ich zuvor gemacht habe, waren eher in westlichen Ländern wie Norwegen oder Island, die sich nicht sonderlich von unserem Leben unterscheiden. Damit meine ich so Dinge, wie die Nahrung, den hygienischen Standards oder die Sicherheit.
Man kann also ganz gut sagen, dass ich meine Komfortzone nie wirklich verlassen hatte, wenn ich auf Reisen war. Das sollte sich nun ändern. Dieses Jahr sollte es etwas ganz anderes werden. Ich wollte ins kalte Wasser springen (auch wenn das im Nachhinein betrachtet, gar nicht so kalt war) und reisen. Nicht nur in den Urlaub fahren, sondern reisen. Entdecken, erleben, kennenlernen. Und genau so war es. Es war der unglaublichste Urlaub meines Lebens! Norwegen, Island, ich liebe euch immer noch und werde euch bestimmt auch wieder besuchen, aber diese Reise hat etwas mit mir gemacht. Ich weiß noch nicht genau was, aber es war wirklich von Anfang bis Ende der Wahnsinn!
Unsere Reise haben wir in einem Reisebüro gebucht. Normalerweise stellen wir uns die Reisen immer selbst zusammen und buchen dann im Internet, weil es in der Regel einfach günstiger ist. Durch liebe Freunde haben wir jedoch die tollste Reisekauffrau der Welt kennen gelernt, die uns diesen Urlaub so unglaublich toll vorbereitet hat. Sie ist auf alle unsere Wünsche eingegangen, hatte immer Tipps für uns, für die wir vor Ort und auch jetzt noch sehr dankbar sind und hat sich einfach prima um uns gekümmert. Vielen, vielen Dank liebe Frau Reisekauffrau!
Für uns war relativ schnell klar, dass die Reise anstrengend werden würde, deswegen entschieden wir uns dazu, zum Schluss ein paar Tage nur am Strand zu verbringen um zu schnorcheln, die wunderbaren Köstlichkeiten zu genießen und die Eindrücke der vorherigen Tage sacken zu lassen. Und das war eine sehr gute Entscheidung!
Unsere Reiseroute sah wie folgt aus:
Frankfurt – Taipei – Hanoi – Ha Long – Hanoi – Kambodscha – Ho Chi Minh – Na Thrang – Ho Chi Minh – Tapei – (Seoul) – Frankfurt
Wir starteten vormittags in Frankfurt, nachdem wir schon eine Nacht bei lieben Freunden in Frankfurt verbracht hatten. Aufgeregt, gespannt und voller Fernweh machten wir uns auf in Richtung Taipei in Taiwan. Von dort aus ging es dann weiter nach Hanoi. Wir sind insgesamt 15 Stunden geflogen, was natürlich seine Spuren hinterließ. Die Flüge waren aber sehr komfortabel, wir hatten tolles Bordentertainment, nettes Personal und ich habe sogar ein wenig schlafen können. Aber erst nachdem wir unser Gepäck entgegen genommen hatten und ein Taxi ergattern konnten, ging unser Abenteuer richtig los. Der ein oder andere von euch hat sicher schon Bilder von den Straßen Vietnams gesehen. Ich hab mir vor unserer Reise eingeredet, dass absichtlich immer die Bilder ausgewählt wurden, wo die meisten Roller abgebildet waren. Ich weiß nun, dass man nicht lang nach einem solchen Bild suchen muss. Es ist in der Tat einfach immer unglaublich voll auf den Straßen von Vietnam. Es gibt bis zu 91,5 Millionen Einwohner und ca. 35 Millionen Roller in Vietnam. Ich glaube, dieser Vergleich macht schon einiges deutlich.
Wir fuhren insgesamt eine halbe Stunde zu unserem Hotel Hilton In in Hanoi. Das war wohl die aufregendste und interessanteste Taxi-Fahrt meines Lebens! Es war einfach beeindruckend, wie viele Rollerfahrer um uns herum fuhren. Es sah chaotisch aus, aber das war es bei genauerem Hinsehen gar nicht. Da es gut sein kann, dass auf der Breite einer Straße 5-6 Rollerfahrer nebeneinander unterwegs waren, fuhren sie umso umsichtiger. Sicherlich hatten die Autos und Roller allesamt Dellen und Macken, aber wir haben während der 14 Tage nicht einen Unfall erlebt. Dort fährt jeder, dort wo gerade Platz ist und der ganze Verkehr fließt in einem Strom. Durch die Menge an Fahrzeugen ist die Geschwindigkeit auf den Straßen meist nicht besonders hoch. Grundsätzlich wird die ganze Zeit gehupt. So kann man beispielsweise andeuten, dass man überholen möchte (hierzu wird auch gern die Lichthupe oder der Blinker genutzt), man macht deutlich, dass man freie Fahrt haben möchte, oder man hupt einfach so. In Vietnam herrscht eine unglaubliche Geräuschkulisse. Das wurde uns aber erst so richtig bewusst, als wir wieder daheim waren. Als ich wieder in unserem eigenen Bad stand, musste ich mehrmals nachsehen, ob das Fenster auch wirklich geöffnet war, weil es einfach so unglaublich still war.
Nachdem wir im Hotel eincheckten, machten wir uns auf, das für uns neue Land und die Stadt Hanoi zu erkunden. Es war ein unbeschreibliches Gefühl endlich mitten im diesem Gewusel von Roller-Fahrern und Menschen zu sein. Wir erkundeten den Hoan Kiem See, in dem laut einer Legende, eine goldene Riesenschildkröte lebt, die einem Fischer ein magisches Schwert zum Kampf gegeben hatte. Dort machten wir dann auch erstmal Pause um zu realisieren, dass wir wirklich dort waren. Hinzu kam, dass es 33 Grad bei 90% Luftfeuchtigkeit waren, das war mit der Müdigkeit von der Anreise zusammen natürlich eine schwere Kombi. Aber wir genossen diese Stunden so sehr. Wir hatten es endlich geschafft – den Job und den Alltag hinter uns gelassen. Es war endlich der Zeitpunkt gekommen und den Kopf auszuschalten. Das taten wir auch. Wir schlenderten durch die Stadt, aßen typisch vietnamesische Gemüsenudeln, besichtigten die The-Huc-Brücke beim Hoan Kiem See und versuchten so viele Momente, wie nur möglich aufzusaugen. Später am Abend fielen wir dann glücklich und erschöpft in unser Hotelbett.
Den nächsten Tag verbrachten wir wieder damit, die Stadt zu erkunden und schafften es dieses Mal bis in die Altstadt, die für ihre kleinen und urigen Gassen berühmt ist. Dort waren unglaublich viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Viele versuchten mit ihren „Geschäften“ auf ihren Rädern noch ein gutes Geschäft zu machen. Es gab wirklich alles zu kaufen. Fleisch, Gemüse, Blumen, Kleidung, Strohhüte, Geschirr, Rucksäcke. Da die Hygienevorschriften in Vietnam „leicht anders“ sind, als die hier in Deutschland, lagen Fisch und Fleisch auf Zeitungspapier auf der Straße zum Verkauf. Das war unter anderem eine Erfahrung, vor der ich Bedenken hatte, da ich sehr empfindlich bin, was Gerüche angeht. Aber ich schlug mich tapfer und schlenderte durch die Gassen. Uns hat Hanoi sehr gefallen und denken gern an unsere Zeit dort zurück.
Am nächsten Tag ging es mit einem deutschsprachigen Guide, der einige Jahre in der DDR studiert hatte, nach Ha Long, wo wir die Ha Long Bay besichtigen wollten. Allein die Fahrt nach Ha Long war schon toll, da uns der Guide vieles über Vietnam erzählen konnte und wir ihm lauschten, wenn er uns von seiner Zeit in Deutschland erzählte. Er zeigte uns einen Tempel in den Ha Long, den wir besichtigen durften. Neben diesem Tempel gab es einen Garten mit Statuen der 10 besten Schüler Buddhas. Jeder war in seiner Art besonders. Der eine konnte zeichnen, der andere handwerken, der andere lesen und schreiben. In der Mitte der 10 Schüler war ein Teich mit Lotusblüten, die in Vietnam sehr verbreitet sind.
Als wir an unserem Hotel ankamen, checkten wir schnell ein und gingen an den Strand, wo wir bei kühlen Getränken und dem Blick auf die Ha Long Bay genossen. Wir konnten es kaum fassen, dass wir wirklich diese Aussicht genießen durften! Da wir in der Nebensaison vor Ort waren, waren wir zu dem Zeitpunkt allein im Hotel. Ich alter Angsthase, hatte natürlich die schlimmsten Gedanken, aber es stellte sich heraus, dass die anderen Hotels auch nicht voller waren und wir diesen Zustand einfach genießen sollten. Abends hatten wir den Pool für uns allein, was total beeindruckend war, da das Hotel von hinten mit unzähligen hohen Häusern umgeben war. Es war irre in dieser Location, fast auf dem Dach, die Abkühlung zu genießen.
Am nächsten morgen holte uns unser Guide ab und wir fuhren zu dem Hafen, wo bereits unser Boot auf uns wartete. Auch hier machte sich die Buchung in der „Regenzeit“ belohnt, denn auch hier waren wir allein. Das Boot fasst normalerweise 50 Menschen und wir hatten es komplett für uns allein. Im ersten Moment hatte ich natürlich Kopfkino vom feinsten – jedes Mal, wenn ein kleineres Boot in die Nähe unseres Bootes kam, dachte ich: OK Jenny, das war jetzt. Die kapern unser Boot und nehmen uns mit. Ich weiß, das klingt alles etwas paranoid, aber wir viel Glück kann man bitte schön haben, ein komplettes Hotel und ein Boot für sich allein zu haben?!? Mit der Zeit hatte ich mich dann an den Zustand gewöhnt und konnte die vierstündige Fahrt auch wirklich genießen.
Ich kann euch sagen: Die Ha Long Bay ist eine Wucht! In der Bucht gibt es mehr als 2000 kleine Inseln. Es ist ein unglaublicher Ausblick und ich habe wirklich einige Zeit gebraucht um zu realisieren, dass wir wirklich vor Ort sind. Wir kamen uns vor wie am Filmset von James Bond oder The Beach. Es war ein Traum, die Sonne auf dem hübschen Boot und das gewaltige Panorama zu genießen. Später gab es noch Mittagessen auf dem Boot, welches die Crew nur für uns zauberte. Es gab Fisch, Meeresfrüchte, Reis, Nudeln, Algensalat und noch viel mehr. Das Essen war unglaublich lecker und wir konnten viele leckere vietnamesisch Speisen kosten. Unglaublich happy und entspannt machten wir uns nachmittags wieder auf den Weg nach Hanoi, was in etwa drei Stunden von Ha Long entfernt ist.
Abends liefen wir noch ein wenig durch die Straßen von Hanoi und freuten uns auf den nächsten Tag an dem es nach Kambodscha ging. Und damit geht es im zweiten Teil von Vietnam/Kambodscha weiter. Ich glaube, ihr habt für den Moment erstmal genug Input, hihi.
Falls ihr Fragen zu unserer Reise haben solltet, schreibt mir gern einen Kommentar oder eine E-Mail. Bei meinem Instagramprofil findet ihr noch mehr Bilder von unserer Reise. Diese Bilder hat mir mein Lieblingsmann zur Verfügung gestellt, dem ich hiermit ganz arg dafür danken möchte. Auch er hat bei Instagram noch weitere Bilder von Vietnam und Kambodscha.
Dankeschön :) Du kannst deinem Freund aber versichern, dass es sich lohnt, über seinen Schatten zu springen ;) Am Ende ist alles halb so wild und die Erfahrungen möchte ich wirklich um nicht missen! Ich hoffe, ich schaffe es am Wochenende den zweiten Teil zu bloggen.
Ganz liebe Grüße!
So tolle Fotos und es macht echt Spaß, Deinen Bericht zu lesen. Leider ist mein Freund auch so ein Angsthase, sonst stände Süd-Ost-Asien weiter oben auf unserer Reise-Liste! Ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil.
Viele Grüße, die Alex