18 Monate „wir“ – quasi zwei Schwangerschaften – neun Monate in meinem Bauch, neun Monate außerhalb. Vor 18 Monaten wusste ich, dass du da bist.
Klitzeklein in meinem Bauch. Es war einige Tage vor unserer Hochzeit und ich weiß noch, wie ich meiner Friseurin sagte, dass wir meine Haare nicht färben können, weil ich schwanger bin. Mit Tränen in den Augen gratulierte sie mir und von da an wusste außer uns nun der erste weitere Mensch von dir.
Drei Monate lang habe ich gebangt, dass alles gut geht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis zur Geburt gebangt, aber zu dem Thema schreibe ich ein anderes Mal mehr. Je länger ich schwanger war, umso entspannter wurde ich und konnte die Schwangerschaft immer mehr genießen. Die Schwangerschaft war toll, da ich zumindest in den letzten zwei Dritteln so gut wie kaum eingeschränkt war. Sicherlich wurde ich zum Ende hin etwas unbeweglicher, aber ich genoss bis kurz vor der Geburt meine morgendliche Yoga-Routine und ging jeden Tag spazieren.
Das ist auch heute noch so. „Damals“ war ich schon bemüht, 10.000 Schritte zu laufen. Durch meinen Mittagspausen-Spaziergang mit einer lieber Kollegin und meiner abendlichen Runde hat das auch fast jeden Tag geklappt.
Ich genoss die Schwangerschaft in vollen Zügen. Schon jetzt freue ich mich darauf, eines Tages wieder einen Babybauch zu tragen, die Tritte vom Baby zu spüren und den kleinen Menschen beim Ultraschall zu sehen.
Jeden Tag malte ich mir aus, wie es wohl sein würde, den kleinen Spatz in unseren Armen zu halten, wie er unser Leben verändern würde. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich keine Ahnung hatte, was auf uns zukommen würde.
Unser Leben hat sich um 360° gedreht. Und auch wieder nicht. Es ist schwer zu erklären, wie normal es ist, dass der kleine Kerl nun zu unserem Leben gehört. Als sei er schon immer bei uns gewesen. Vor der Geburt konnte ich nicht verstehen, wenn jemand das von seinem Leben behauptet hat. Nun kann ich es. Unser Leben dreht sich nun sehr um unseren Sohn. Das ist so, weil es uns einfach unfassbare Freude bereitet.
Habe ich ihn mir so vorgestellt?
Optisch haben wir durch die 3D-Bilder schon eine gute Vorstellung von ihm bekommen. Er sah schon auf den Bildern aus, wie mein Mann und tut es noch heute. Immer und immer wieder bekommen wir zu hören „Oh, das bist du Manuel ja in klein.“ Seinen Charakter konnte ich mir nicht vorstellen. Jedoch haben die Tritte vom Knallbonbon in meinem Bauch uns damals schon einen kleinen Vorgeschmack auf das Temperament unseres Sohnes gegeben. Er ist an manchen Tagen förmlich aus meinem Bauch rausgesprungen.
Habe ich mir das Leben mit Baby so vorgestellt?
Nein… ich muss ehrlich zugeben, dass ich es mir streckenweise nicht so anstrengend vorgestellt habe. Wenn die Nächte zwischendurch eher durchwachsen waren, waren/sind die Tage schon sehr anstrengend. Einfach krank melden ist ja nicht. Umso erstaunlicher, wie viel man schafft, wenn man mehrere Nächte hintereinander nicht so richtig geschlafen hat.
Davon mal abgesehen konnte ich nicht einschätzen, wie viel Positives, wie viel Freude und wie viel (Achtung Kitsch) Liebe, Liebe, Liebe aus meinem Bauch in unser Leben hüpft. Wir können wirklich jeden Tag aufs Neue nicht fassen, wie viel Glück wir mit der kleinen Maus haben.
Des öfteren werde ich gefragt, wie es uns als Neu-Eltern geht, wie unser kleiner Sohn ist. Darauf kann ich immer nur antworten, dass er das perfekte Anfänger-Baby ist. Er ist zu 95% entspannt. Unentspannt ist er, wenn wir den müden Punkt verpasst haben. Wobei wir eigentlich ganz gut darin sind, dass genau das nicht passiert. Ja, ich weiß, Eigenlob stinkt, aber das ist wirklich so. Hunger oder Aua sind die anderen beiden Themen, die dem Knallbonbon die Laune vermiesen können. Das ist aber ja vermutlich bei jedem Baby so.
Wir haben meiner Meinung nach eine sehr gute Bindung zu unserem kleinen, da wir uns wie weiter oben schon beschrieben, sehr viel Zeit für ihn nehmen und diese in vollen Zügen genießen. Für manch eine Mutter wird es jetzt beispielsweise höchste Eisenbahn, wieder zur Arbeit gehen zu können. In unserer Babygruppe bilde ich mit zwei anderen Müttern die absolute Minderheit, wenn es darum geht, erst einmal noch bei unseren Babys zu Hause zu bleiben und nicht zu arbeiten. Lange Zeit habe ich mich auf diesen Lebensabschnitt gefreut und diesen koste ich nun auch mit Leidenschaft aus.
Wie es dem Kleinen geht?
Als Mutter ist das natürlich auf Grund der eingeschränkten Sichtweise eher schwierig zu beantworten, aber ich glaube, es geht ihm sehr gut bei uns. Der Kleine ist ein aufgewecktes Kerlchen, neugierig ohne Ende und auf Zack. Er lacht den lieben langen Tag, ist gern unter Leuten, hat nach anfänglichen Schwierigkeiten das Wasser für sich entdeckt und ist unglaublich aktiv. Für mein Gefühl, entwickelt er sich viel zu schnell, aber dazu schreibe ich an anderer Stelle noch einmal ausführlicher.
Warum ich erst jetzt ein Baby-Update schreibe?
Eine liebe Kollegin, die mit mir immer die Mittagsrunde gemacht hat, hat mir immer und immer wieder gesagt, ich solle mir so viel Zeit wie nur eben möglich mit der kleinen Maus nehmen. Nach der Geburt würde die Zeit rasen und das habe ich mir zu Herzen genommen. Das Wochenbett wurde durch gekuschelt und auch danach habe ich mir unglaublich viel Zeit für den Kleinen genommen bzw. nehme mir unglaublich viel Zeit. Mittlerweile juckt es mir in den Fingern, mal wieder zu schreiben und von daher werden je nach dem, wie der Tag aussah, Blogposts geklöppelt.
Habt ihr Lust auf regelmäßige Updates?