Dieses Thema beschäftigt mich schon einige Zeit, aber ich wusste meist nicht, wie ich davon schreiben soll und bin auch ehrlich gesagt einfach nicht dazu gekommen. Es geht um Nachhaltigkeit, Müllvermeidung, Minimalismus – einfach um unseren geliebten Planeten. Momentan sprießen gefühlt die Blogbeiträge zu diesem Thema aus dem Boden, aber ich schreibe schon länger an diesem Beitrag und erreiche evtl. noch den ein oder anderen, den die anderen nicht erreicht haben.
Bewusst leben macht Bock! – Teil 1
„Bewusstsein – Zustand, in dem man sich einer Sache bewusst ist; deutliches Wissen von etwas, Gewissheit“
Bewusst leben… was bedeutet das für mich? Mir wirklich ernsthaft Gedanken zu machen, bevor ich etwas tue. Und das betrifft so gut wie alles. Sicherlich kann man nicht immer alles in allen Situationen vorher auseinander denken, aber man kann es versuchen. Bei mir hat es vor einigen Jahren „Klick“ gemacht. Leider reichlich spät, aber immerhin.
Es fing mit dem Umbau unseres Hauses an. Wir bekamen Angebote für den Ausbau unseres Dachbodens, für Küchen, Bäder, Treppen, Türen und Fußböden. Da wurde mir bei den Preisen nicht nur einmal schwindelig. Ich beschloss also, an anderen Ecken zu sparen und erlegte mir so ein Shopping-Verbot auf. Wenn ich ehrlich bin, nahm ich mich da zu Beginn selbst nicht ganz ernst und glaubte nicht dran, dass ich es durchhalten würde. Das Verbot lag natürlich brach, wenn ich wirklich etwas brauchte.
Ich konnte es ehrlich gesagt selbst nicht glauben, aber ich zog meine mir auferlegte Challenge tatsächlich durch. Erst ein Jahr, dann zwei, mittlerweile sind es mehr als drei.
Jedoch änderte sich mit der Zeit meine Intention. Nach einiger Zeit merkte ich einfach, wie gut mir die Auszeit vom Shoppen tat. Ich schenkte mir Zeit. Mir und meiner Familie. Was habe ich Zeit damit vergeudet, in Onlineshops zu schauen, was ich mir feines gönnen könnte. Von der Retourenabwicklung ganz zu schweigen. Ich schaue nun nicht mehr in mein E-Mail-Postfach um zu sehen, ob das Paket mit den neuen Kleidern unterwegs ist. Es standen keine Pakete mehr in unserer Wohnung, die verpackt und zurückgeschickt werden wollten und mir Abend für Abend ein schlechtes Gewissen machten. Kauf auf Rechnung. Ja, mir ist die ein oder andere Rechnung in meinem Leben durch die Lappen gegangen und habe es gerade eben noch vor dem Mahnbescheid geschafft, sie zu überweisen. An die leeren Kartons, die immer mal wieder in unserer Wohnung standen, möchte ich gar nicht denken. Was hat mich das genervt, dass die sich immer gestapelt haben, ehe mal einer von uns sie klein gerissen und zur Mülltonne gebracht hat.
Rückblickend kann ich sagen, dass mein Leben sehr viel entspannter geworden ist, seitdem ich nicht mehr so viel konsumiere. Ich fühle mich leichter.. Nach und nach habe ich mich auch von sämtlichen Newslettern abgemeldet, da sie ja nun nicht mehr interessant für mich waren. So spare ich mir wieder Zeit. Denn es landen kaum noch Newsletter in meinem Postfach – sprich, ich muss auch nichts mehr löschen.
Sicherlich kaufe auch ich noch gern ein, aber mittlerweile anders als früher. Ich überlege drei Mal, ob ich etwas wirklich benötige. Oft sind es ja einfach nur Impulse, die einen auf den Kaufenbutton klicken lassen. Die Versuchung ist einfach nicht mehr so groß wie früher und ich kann ganz sicher sagen, dass ich mich so viel leichter fühle, da unser zu Hause nicht mehr mit irgendwelchen Dingen voll gestopft wird, für die ich noch heute den passenden Platz suche. Auch ich kaufe mir ab und an etwas, was nicht überlebensnotwendig ist, aber wirklich sehr in Maßen. Und dieses Bewusstsein macht mich so unheimlich glücklich. Glücklicher als es das 124 Kleid je machen könnte.
Neben dem Verzicht des unnötigen Konsums versuche ich viel second hand zu kaufen. Es fing mit Babykleidung und Spielzeug auf Babybasaren an, geht aber mittlerweile weiter. Kaufe ich nichts neues, muss auch nichts für mich produziert werden. Es entsteht im besten Fall kein Müll und das „Kauferlebnis“ ist ein ganz anderes. Neu bekomme ich alles relativ schnell im Internet bestellt. Second hand muss man teilweise ganz schön suchen, um das passende in gutem Zustand zu finden, aber wenn man es gefunden hat, freut man sich um so mehr.
Das bewusste Leben habe ich in den letzen Jahren nicht nur auf das Shoppen angewandt sondern auch auf andere Bereiche wie die Nahrung, den Medienkonsum oder aber auch unseren Mini. Dazu wird es hier in der Zukunft dann noch weitere Teile geben. Teile in denen ich beschreibe, weshalb ich heute „leichter“ und glücklicher bin als noch vor einiger Zeit.