Wir sind seit einigen Wochen Mitglieder im Team baby-led-weaning. Aber eher ungeplant. Schon in der Schwangerschaft hatte ich immer wieder von dem momentan so gehypten Trend (der ja eigentlich gar keiner ist, nur gerade sehr erfolgreich so verkauft wird) gelesen. Für mich stand aber immer fest, dass ich unserem kleinen auf jeden Fall erstmal Brei geben wollte, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass die kleinen eine andere Konsistenz als Brei schlucken geschweige denn verdauen könnten. Also kochte ich voller Euphorie Brei. Teils in größeren Mengen um diesen für andere Tage einzufrieren.
Pünktlich zum Beginn des siebten Lebensmonats unseres Lütten begannen wir mit der Einführung der Beikost. Ganz vorbildlich nach Rezepten des…und unserer Hebamme, die unseren Delfi-Kurs leitet. Die Begeisterung unseres Sohnes hielt sich in Grenzen. Wir machten eine Pause, obwohl wir uns sicher waren, dass der Kleine bereit für die Beikost war. Er griff immer und immer wieder nach unserem Essen, war also interessiert.
Ich testete verschiedenste Gemüsesorten, später mit Fisch und Fleisch und war mir irgendwann sicher, dass es an der Konsistenz liegt. Also pürierte ich den Brei von Mal zu Mal weniger. Selbst gekaufte Gläschen verschmähte er. Wobei ich zugeben muss, dass ich froh war, dass er den gekauften Brei nicht meinem Vorzog, haha.
So richtig überzeugt war unser Sohn aber nie. Irgendwann aß ich nachmittags eine Banane und der Kleine griff immer und immer wieder nach ihr. Also gab ich ihm ein kleines Stückchen und er zerdrückte es mit seinem Zahnfleisch. Da hat es Klick gemacht und ich kochte am nächsten Tag Gemüse und Kartoffeln und gab sie ohne sie zu pürieren. Und tadaa.. er hat das Essen gegessen. Unser Sohn hat einfach keine Lust auf Brei und mag das Essen am liebsten mit seinen Händen selbst in seinen Mund befördern und dort mit dem Zahnfleisch zerdrücken.
„What are we having?“
So überlegte ich, wie ich unser beider Essen (das vom Lütten und von uns) „vereinen“ konnte. Da klein L ganz schön aktiv ist und ich mich immer gegen einen Laufstall gewehrt habe, ist es nicht ganz so einfach für mich vormittags mal eben zwei leckere Gerichte zu kochen. Alle paar Minuten hängt der kleine wieder an irgendeinem Möbelstück und tänzelt an ihm rum. Also habe ich nach Rezepten gesucht, die für uns alle drei funktionieren, aber trotzdem sicher stellen kann, dass der Lütte sie auch zu sich nehmen kann.
Dabei bin ich auf das Buch „“ gestoßen und bin bisher ganz dankbar darum. In dem Buch sind neben Tipps für die Nahrung in der Schwangerschaft auch Rezepte für Breie drin. Die kann ich mir ja nun schenken und deshalb bin ich direkt zu den Gerichten für Kleinkinder und Erwachsene übergegangen.
Unser Baby-led-weaning & Familien-Wochenplan sieht wie folgt aus:
Montag: Murmelpfanne (Nudeln mit Kirschtomaten, Parmesan)
Dienstag: Süßkartoffelbratlinge
Mittwoch: One Pot Pasta mit Lachs
Donnerstag: Hackfleisch-Zucchini Küchlein
Freitag: Bratkartoffeln, Brokkoli, Filet
Samstag: etwas aufgetautes von den letzten Tagen, da wir auswärts essen
Sonntag: Pancakes zum Frühstück
One Pot Gnocchis
In meinen Instagram-Stories zeige ich bestimmt das ein oder andere Gericht. Die Auflistung hier auf dem Blog soll hauptsächlich der Inspiration dienen, da ich selbst immer ganz froh über Impulse von anderen bin.
Die Rezepte sind nicht alle aus dem Buch. Die Gerichte von Di und Do sind von anderen Blogs, die ich über Pinterest gefunden habe. Dort habe ich auch ein Board für Essensideen für unseren Sohn. Falls ihr bei Pinterest seid, könnt ihr mir dort gern folgen und sehen, was ich noch für Rezepte für die kleinen finde. Dort habe ich auch schon Rezepte für Breie gesammelt, als ich noch dachte, dass wir sie benötigen würden. Aber vielleicht sind sie für euch ja interessant.
Für meinen Mann und mich gibt es an den Tagen Mo, Di, Do aus den Zutaten für das Essen vom kleinen Pfannen oder Frittatas, da wir gern nicht alles so kompakt essen, wie der Kleine.
Warum ich für den kleinen plane und unser Essen danach richtet? Es ist so einfacher für mich für den kleinen etwas passendes zu kochen, was er auch gut essen kann. Um keine Unmengen an Lebensmitteln zu kaufen gibt es für uns das Gleiche, oder etwas variiert. Unser Essen wird dann kräftiger gewürzt. So sind alle zufrieden. Der Sohnemann kann sich durch alles durchprobieren und ich kann easypeasy meinen Wocheneinkauf planen und muss nicht jeden Abend aufs Neue überlegen, was wir am nächsten Tag kochen.
Das mit dem Wochenplan mache ich nun schon einige Wochen und ich kann sagen, dass wir nie so wenig Lebensmittel weggeworfen haben und deshalb nie so „günstig gegessen“ haben. Und ich liebe es, dass der Kühlschrank relativ übersichtlich bleibt.
Da der kleine noch nicht so riesige Portionen isst, kann ich meist einen Teil einfrieren und habe „Notfall-Essen“ für Tage, an denen ich es mal nicht schaffe. Morgens und abends gibt es meist Brot. Oder am Wochenende auch gerne mal Pancakes.
Was bekommen eure Babys denn zu Essen? Bereitet ihr ganz klassisch den Brei zu, oder gibt es bei euch auch Fingerfood aka Baby-led-weaning? Versteht mich nicht falsch, wenn ich oben im Text vom „gehypten Trend Baby-led-weaning“ schreibe. Mir gefällt der Gedanke, dass unser Sohn mit unseren Händen die Konsistenz der Nahrung erfühlen kann und es freut mich sehr, dass der Kleine schon sehr früh selbständig essen konnte (Mittlerweile isst er an guten Tagen sogar allein mit dem Löffel. Das erfordert zwar Geduld, aber die habe ich dafür sehr gern.) Ich glaube nur, dass es Baby-led-weaning eigentlich schon immer gab, die Mütter in der Vergangenheit nur nicht so einen Hype drum gemacht haben.